Contact
Newsletter

Leisten Sie noch… oder wirken Sie schon?

Können wir prüfen, ob unsere Leistungen das bewirken, was wir beabsichtigen?

Wirkungsmessung ist gerade für NPO von grosser Bedeutung. Die eigenen Mitglieder, Geber:innen von Leistungsverträgen, Vergabestiftungen und zahlreiche weitere Anspruchsgruppen wollen heute nicht wissen, was eine Organisation tut, sondern was sie bewirkt. Allerdings ist dieser Nachweis nicht einfach zu erbringen.

Die Idee der Wirkungsmessung ist nicht neu. Sie ist eine konsequente und logische Weiterentwicklung des operativen und strategischen Controllings in Nonprofit-Organisationen. Sie verfeinert die Methoden, und beantwortet im Kern die beiden folgenden Fragen:

  • Tun wir die Dinge richtig?
  • Tun wir die richtigen Dinge?

Während die erste Frage zeigen soll, ob wir effizient sind und sich meist mit quantitativen Zielen und Indikatoren befasst, soll die Zweite klären, ob wir effektiv sind. Sie befasst sich mit Fragen der qualitativen Zielerreichung.

In der Wirkungsmessung verfeinern wir diese Fragen und nutzen die folgenden drei Stufen:

  • Output (Leistung/Angebot): Das was wir tun und anbieten.
  • Outcome (Auswirkung): Das was wir bei der Zielgruppe erreichen wollen.
  • Impact (Wirkung): Das, wozu wir auf gesellschaftlicher Ebene beitragen wollen.

Im klassischen Logic-Modell der Wirkungsmessung werden weitere Unterstufen unterschieden. Diese helfen, die eigene Wirkung besser zu planen und nachzuvollziehen. Denn: man kann auf jeder dieser sieben Stufen scheitern.

Abbildung: klassisches Logic-Modell der Wirkungsmessung

Im konkreten Beispiel einer Rauchstoppberatung bedeutet dies etwa, dass es nicht reicht, diese Beratung anzubieten (Stufe 1) und dass die Zielgruppe auch davon erfahren muss und überhaupt teilnimmt (Stufe 2). Die Teilnehmenden müssten die Beratung auch akzeptieren, bestenfalls gut finden (Stufe 3) und danach sensibilisierter und handlungsfähiger sein (Stufe 4), also z.B. Strategien kennen, die ihnen helfen das Rauchen zu beenden. Schliesslich müssten sie auch tatsächlich aufhören zu Rauchen (Stufe 5), also das neue Wissen anwenden und eine Verhaltensänderung zeigen. Erst wenn ein konstanter Verzicht auf das Rauchen Realität ist, wäre die Situation der Betroffenen, zum Beispiel bezogen auf deren Gesundheit, auch wirklich verändert (Stufe 6). Und schliesslich erhoffen wir uns auf Stufe 7 auch positive gesellschaftliche Auswirkungen wie tiefere Gesundheitskosten.

Je unbekannter der Bedarf der Zielgruppe ist und je weniger Erfahrung die eigene Organisation mit den Problemstellungen hat, umso relevanter ist es, nicht von der Leistungserbringung her zu denken, sondern von der erwünschten Wirkung her. Man arbeitet sich also von Stufe 7 bis zur Stufe 1 vor.

  1. Was ist die Herausforderung/das Problem in der Zielgruppe?
  2. Was wollen wir in der Zielgruppe «bewirken»?
  3. Welche Outcomes sind dafür in der Zielgruppe notwendig?
  4. Welcher Output führt (wahrscheinlich) zu diesen Outcomes für die Zielgruppe?
  5. Welchen Input brauche ich für die Erstellung des Outputs für die Zielgruppe?

Dieses Vorgehen führt zu einer Vielzahl möglicher Lösungsansätze, aus welchen dann eine Auswahl getroffen werden muss.

Natürlich werden für die verschiedenen Stufen und Inhalte im Wirkungsmodell auch Ziele und Indikatoren definiert, um den Kreislauf von „Plan-Do-Check-Act“ zu schliessen.

So könnte man im Beispiel Rauchstopp auf Stufe 6 messen, wie viele Personen der Zielgruppe auch 12 Monate nach der abgeschlossenen Beratung noch rauchfrei unterwegs sind. Aus den Erkenntnissen kann dann das Angebot der eigenen Organisation angepasst werden (z.B. die Etablierung einer konsequenten Nachbetreuung).

Es liegt natürlich auch auf der Hand, dass zahlreich externe Einflussfaktoren mitspielen, gerade auf den Stufen 5 und 6. Dennoch ist es für eine Organisation schon im ersten Schritt einen Gewinn, überhaupt eine Vorstellung zum eigenen Wirken zu entwickeln und mögliche Zusammenhänge zu verstehen. Ob sich diese Elemente dann kausal vollständig verbinden und sinnvoll messen lassen, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Wir stellen allerdings fest, dass in der Praxis die Frage nach Outcome und Impact immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und dies ist für eine Nonprofit-Organisation sinnvoll und legitim.

Holen Sie sich Expertenwissen!

7 praxiserprobte Kooperationsformen
für Ihre Organisation

Jetzt PDF herunterladen:
Über neue Zusammenarbeitsformen erfahren
und von fundierten Erkenntnissen profitieren.

Weitere Beiträge

Zuhören – Dünger für den Wandel

Gut zuhören ist ein Verstehen, das tiefer geht als das kognitive Erfassen des Gesagten. Es geht auch um dessen Erfühlen, um das Hören zwischen den Zeilen. Oder in Anlehnung an den ‘Peitit Prince’: um das Hören mit dem Herzen.

Das Finanzjahr der NPO: Pflicht und Kür im Frühlingsprogramm

Vom Zahlensalat zu faktenbasierten Entscheidungen: Die Steuerung der NPO lässt sich professionalisieren, wenn auf Basis der Jahresrechnung eine Kosten- und Leistungsrechnung erstellt und daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden.

Wenn der Verein zur Stiftung werden will

Zahlreiche Vereine die als Trägerschaft für eine Drittleistungs-NPO fungieren und deren Mitgliederbasis vor allem aus natürlichen Personen besteht, haben Mitgliederschwund zu verzeichnen. Dies ist vor dem Hintergrund, dass es sich um eine «solidarische Mitgliedschaft» ohne direkten Eigennutzen für das einzelne Mitglied handelt, nicht allzu erstaunlich.

Job
Team Hände
Projektleiter/in Soziales und Genossenschaftskultur 80-100 % (w/m/d)

Die Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) ist eine gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft, die kostengünstigen und attraktiven Wohnraum für alle Generationen erstellt und vermietet. Als grosse Siedlungsgenossenschaft prägt sie mit nahezu 2300 Wohnobjekten und einem Gewerbeportfolio im Zürcher Stadtkreis 3 das Leben im Quartier Friesenberg positiv.

Wie die Transformations-Kurve kratzen?

Ob Organisationsentwicklung oder gesellschaftliche Transformation, Veränderungen lösen oft Ängste aus, und daraus resultierend Widerstand. Daraus schlagen Populisten Kapital – so analysiert es der Soziologe Armin Nassehi in seinem Buch «Kritik der grossen Geste». Wie sich solche Widerstände speziell gegen die ‘Klima-Transformation’ manifestieren, hat eine Studie in 19 Ländern untersucht.

Rückblick Netzwerkanlass 2025

Was wir am Netzwerkanlass von B’VM und VMI im Austausch mit über 100 Teilnehmenden über den Einsatz von KI vermittelt und gelernt haben. Der Netzwerkanlass 2025 von B’VM und VMI im Januar beschäftigte sich dieses Jahr mit dem Thema der Chancen und Risiken beim Einsatz von KI.

Diversity und Geschlechtergerechtigkeit – Welche Rolle spielen Frauennetzwerke und was können sie bewirken?

Frauennetzwerke sind ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Bestandteil feministischer Gleichstellungsarbeit. Sie bieten ihren Mitgliedern Vorteile wie Erfahrungsaustausch, Unterstützung bei der Karriereentwicklung und Förderung weiblicher Führungskräfte. Sie haben aber auch ihre Grenzen.

Neue Mitglieder gewinnen – Umsetzungsrahmen aus der Praxis

Die Gewinnung neuer Mitglieder kann eine Herausforderung darstellen, aber es gibt zahlreiche effektive Ansätze. Dieser Artikel beleuchtet die Erstellung eines Umsetzungsrahmens, der auf Mitgliederbefragungen und Analysen basiert und zeigt verschiedene (mögliche) Maßnahmen aus der Praxis auf.

Das Freiburger Management-Modell (FMM) auf dem heissen Stuhl

Die B'VM im Interview mit Philipp Erpf, Direktor und Verantwortlicher für die Weiterbildung beim VMI. In diesem Interview setzen wir das FMM auf den heissen Stuhl und hinterfragen es kritisch.

Save the Date: Netzwerkanlass des VMI und der B’VM

K.I. und digitale Tools im Einsatz bei NPO – Chancen und Risiken. Reservieren Sie sich jetzt den Termin für unseren spannenden Netzwerkanlass im Januar 25! 15. Januar 2025 von 17.15 bis 18.45 Uhr im Hotel Bern

Nous sommes à votre disposition

Utilisez le formulaire de contact, écrivez-nous un e-mail ou appelez-nous tout simplement.

Suisse

Allemagne

Autriche

Formulaire de contact

Newsletter